UNSERE EGGE

Unsere Egge, ein Wunder der Natur

Auch ohne Nationalpark

Zwischen Bielefeld und dem Sauerland, Paderborn und der Weser erstreckt sich die ganz besondere Region Teutoburger Wald / Eggegebirge. Diese Region entlang der Kämme der Egge und des Teutoburger Waldes ist für ihre atemberaubende Schönheit als "grüne Lunge" Nordrhein-Westfalens bekannt und erfreut sich großer Beliebtheit bei Erholungssuchenden, Naturfreunden, Entdeckern und Abenteurern. Die Egge bietet eine abwechslungsreiche und vielfältige Mittelgebirgslandschaft mit einer reichen Flora und Fauna. Hier finden sich seltene Arten wie der Schwarzstorch, der Uhu und die scheue Wildkatze in ihrem natürlichen Lebensraum. Hier kann man die Schönheit der Natur genießen, die Seele baumeln lassen und nebenbei etwas Gutes für die Gesundheit tun! Hier findet man gesunde Natur in Hülle und Fülle, beeindruckende Landschaften sowie zahlreiche kulturgeschichtliche Besonderheiten – das ist das typische Bild unserer wundervollen Egge.










Artenvielfalt in der Egge

Die ökologische und nachhaltige Waldbewirtschaftung in der Egge hat in Verbindung mit dem gezielten Schutz besonders wertvoller Biotope zu einer einzigartigen Biodiversität geführt.

Es wird häufig darüber hinweggesehen, dass die Waldbestände, in denen die großen Waldschäden in den letzten Jahren ihren Anfang nahmen, nach dem zweiten Weltkrieg und den Reparationshieben der Alliierten als Fichtenmonokulturen wieder aufgeforstet wurden. So sollte die Bevölkerung möglichst schnell mit Bau- und Feuerholz versorgt werden. Von Klimaveränderungen hat damals noch niemand etwas geahnt! Bereits in den 80er Jahren hat man begonnen die Waldbestände aktiv umzubauen, dafür wurden beispielsweise mittelalte Fichtenbestände mit Buchen unterpflanzt. Im Wald werden Entscheidungen für Generationen getroffen und nicht über die Fruchtfolge im nächsten Jahr entschieden. Arten wie Schwarzstorch, die Wildkatze, verschiedene Fledermausarten, seltenere heimische Spechtarten wie Mittelspecht und viele mehr sind wegen der nachhaltigen Bewirtschaftung hier beheimatet. Diese ökologisch nachhaltige Bewirtschaftung soll im Rahmen der bestehenden Schutzgebiete fortgeführt werden.

Unsere Egge ist die Heimat für viele verschiedene Tierarten wie der Schwarzstorch, die Wildkatze und diverse Fledermausarten
Unsere Egge bietet über 1000 Eichenarten eine Heimat
Unsere Egge bietet über 1000 Eichenarten eine Heimat
Unsere Egge bietet über 1000 Eichenarten eine Heimat

Unsere heimischen Eichenarten bspw. bieten über 1000 Arten eine Heimat, die explizit auf diese Baumart angewiesen sind. Ohne pflegende Eingriffe werden die Eichen in den buchendominierten Wäldern verschwinden. Die Buche ist einfach konkurrenzstärker. Einige Sonderbiotope, die auch von den Befürwortern in Vorträgen und Gutachten immer wieder aufgeführt werden, wurden und werden auch in Zukunft nicht bewirtschaftet. Sie sind auf Grund ihrer Eigenarten per Definition nach §30 BNatG grundsätzlich geschützt und dürfen nicht beeinträchtigt oder verändert werden. Auch wäre, unabhängig davon, eine Bewirtschaftung in diesen Bereichen technisch schwierig bis unmöglich und wirtschaftlich nicht sinnvoll!

Unsere Egge bietet über 1000 Eichenarten eine Heimat





Vegetation in der Egge

Die Standortbedingungen in der Egge werden sich im Zuge des Klimawandels verändern. Viele Standorte werden trockener werden. Damit sind sie für die im Nationalpark gewünschte und derzeit noch dominierende Buche in Zukunft zu trocken. Sie wird auf vielen Flächen absterben. Der Nachwuchs aus Buche hat sich unter dem schützenden Schirm des Altbestandes bereits entwickelt und kann in der Jugend noch gut mit längeren Trockenphasen umgehen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Trockenresistenz ab und es kommt zum Absterben der Bestände. Ohne Pflegeeingriffe wird dieser Effekt noch verstärkt und beschleunigt, da die Bäume untereinander stark konkurrieren.
Für Eichen sieht es schlecht aus.
An Standorten, die zukünftig weiterhin gut mit Wasser versorgt sind, wird die dominierende Buche die Eiche „totwachsen“. Während der Bewirtschaftung werden Eichen innerhalb von Buchenbeständen gezielt von ihren Konkurrenten befreit, damit sie nicht überwachsen werden. Bleiben diese Pflegeeingriffe aus, gewinnt die Buche den Konkurrenzkampf, die Eiche stirbt ab. Auch auf den heute und zukünftig schlecht mit Wasser versorgten Standorten, dort wo die Eiche eigentlich einen „Wettbewerbsvorteil“ hat, sieht es schlecht aus, weil sich die Eiche unter dem dichten Blätterdach der Buche nicht verjüngen kann, sie hat dort einfach zu wenig Licht. Auf den Freiflächen samt sie sich nicht aus, weil Eicheln sich nicht weit verbreiten und wenn sich mal eine Eiche ansamt (Hähersaat) dann wird sie von den zahlreichen Rehen aufgefressen. Ohne Wildschutz sind Eichen und auch andere Baumarten wie Kirsche oder Ahorn kaum hochzubekommen.

Für Eichen sieht es schlecht aus
Die Kalamitätsflächen werden sich ohne aktive Anpflanzung zu großen Teilen wieder zu Fichtenmonokulturen entwickeln. Dies ist gut an den ehemaligen Kyrillflächen, die nicht aktiv aufgeforstet wurden, erkennbar. Das Samenangebot der Fichte ist auf diesen Flächen besonders groß. Zusätzlich können sich sicher Lärchen, Birken und Ebereschen, als typische Pionierbaumarten, ansamen. Sie haben sehr schnell der Konkurrenzkraft der Fichte nichts entgegenzusetzen. Wenn die Mischbaumarten nicht durch pflegende Eingriffe gefördert und bevorzugt werden wird sich die Fichte durchsetzen und die Mischbaumarten verdrängen. Zu beachten ist die hohe Wilddichte. Das Rehwild gilt als Feinschmecker (Konzentratselektierer) unter den Wildarten. Es frisst immer das, was am seltensten vorhanden ist. So kommt es auf den Flächen zur weiteren Entmischung. Im Zuge des Klimawandels ist hier das nächste große Waldsterben vorprogrammiert. Die Flächen müssen aktiv mit klimaangepassten Baumarten angereichert werden. Die eingebrachten Mischbaumarten müssen vor Wildschäden geschützt und später aktiv herausgepflegt werden, indem die Fichte entnommen wird. So können, nach forstlichen Maßstäben kurzfristig, klimaangepasste Mischwälder entstehen.

Die Staatsforsten haben fast alle Schadflächen wieder aufgeforstet. Dazu wurden auch nicht heimische Baumarten, die als besonders trockenresistent gelten angepflanzt. Diese werden in einem Nationalpark vollständig wieder entfernt. Erst mit Steuergeldern gepflanzt und dann mit Steuergeldern wieder entfernt!

Überall in der Egge sind auch Offenlandbiotope, wie Heideflächen, vorhanden, die ohne aktive Pflege, beispielsweise durch Beweidung, zunächst verbuschen und später zu Wald werden. Gerade hier gibt es viele seltene Arten. Ein Nachteil eines bewirtschafteten Waldes ist der Mangel an Uralt-Bäumen, die Urwaldarten Lebensräume bieten. Diese Arten sind auf sehr alte, absterbende oder stehende, tote Bäume angewiesen. Aber auch hier wurde in den letzten Jahren viel erreicht, die Anteile an liegendem und stehendem Totholz sind stetig gestiegen, die Zielvorgaben deutlich erhöht worden. An dieser Stelle setzt sich der Verein für weitere Verbesserung und eine Vernetzung dieser Strukturen ein.

Die Staatsforsten haben fast alle Schadflächen wieder aufgeforstet
Die Staatsforsten haben fast alle Schadflächen wieder aufgeforstet

Ja zu unserer Egge

für Fortschritt und Ökologie mit Augenmaß





Menschen und Wirtschaft in der Egge

Die holzbearbeitende und holzverarbeitende Industrie ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Die beiden größten Teilbereiche stellt die Sägewerksindustrie und die Holzwerkstoffindustrie dar, sagt das Umweltbundesamt. Ein großer Teil davon liegt in unserer Region. Auf Holz als ökologischem und langlebigem Werkstoff können und dürfen wir wegen seiner guten Klimabilanz, den Vorteilen, die seine Verwendung für unsere Gesundheit bedeutet und wegen des hohen Wohlfühlfaktors nicht verzichten. Es wird benötigt als ökologisch wertvolles Bauholz, zum Innenausbau, zur Möbelproduktion, für hochwertige und langlebige Dämmstoffe, in der Textilindustrie, für Klebstoffe. Natürlich benötigen wir auch Brennholz und vieles mehr. Schon jetzt beklagt die Branche den Rohstoffmangel in ihrem Bereich und sieht große Probleme bei weiterem Flächenentzug. Dabei spielen auch relativ „kleine Flächen“ eine Rolle, weil sie sich zu einer großen Hektarzahl aufsummieren. Wir würden freiwillig auf Ernte und Ertrag aus 38.600 Festmeter Holz jährlich, ansteigend auf 70.000 bis 80.000 Festmeter ab 2050 verzichten (Zuwachs/Jahr unter Herausrechnung des bereits erfolgenden freiwilligen Belassens von 30 % des möglichen Einschlags in den Beständen) Das erhöht den Konkurrenzdruck und die Rohstoffpreise.

Eine Region, die freiwillig auf die Holzernte verzichtet, muss das benötigte Material über weite Strecken heranschaffen.

Das belastet die Infrastruktur und erhöht die Kosten. Das Holz muss aus ganz Europa und teilweise aus Übersee zu den Werken in unserer Region gebracht werden, mit verheerenden Folgen für den CO2- Fußabdruck. Denn die Badewanne fließt nicht nur aus der Mitte ab, sondern auch an den Rändern!

Es ist einfach für eine satte Gesellschaft, sich im Licht eines neu eingerichteten Nationalparks zu sonnen und damit das Umweltgewissen zu beruhigen. Die Schäden, die der dadurch zusätzlich nötige Abbau und Raubbau in anderen Regionen der Welt verursacht, sieht man ja nicht.

MAch mit beim Bürgerentscheid und stimme gegen den Nationalpark

Das sagt die IHK

Seit 20 Jahren wird über einen Nationalpark in der Egge diskutiert. Die Egge wurde ursprünglich gebraucht, um die Senne, die kaum Kernzonen ermöglicht, nationalparktauglich zu bekommen. Seit 1998 begleitet die IHK Ostwestfalen die öffentliche Diskussion. Sie hat den Auftrag, ein gesamtwirtschaftliches Interesse zu vertreten. Hauptbetroffene Wirtschaftszweige sind die Tourismuswirtschaft und die Holz- und Forstwirtschaft mit nachgelagerten Branchen (z. B. Möbelbranche).

Bereits 2010 wurde das erste Gutachten zu den wirtschaftlichen Auswirkungen für die Region in einer Gebietskulisse Teutoburger Wald / Eggegebirge von der IHK in Auftrag gegeben. Im Juni 2010 hat der gemeinsame Tourismusausschuss der IHKs Ostwestfalen und Lippe die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von Rudolf Berger mit seinen vorhergesagten stark positiven Effekten auf den Tourismus angezweifelt und eine Gefährdung von 1900 Arbeitsplätzen in der Holzwirtschaft prognostiziert. Man kam zu dem Ergebnis, die Region werde durch die Errichtung eines Nationalparks keine wirtschaftlichen Vorteile haben, sondern erhebliche Nachteile. Die Gebietskulisse wurde einstimmig abgelehnt.

Als die Diskussion um den Nationalpark Egge aufkam haben die IHKs Lippe und Ostwestfalen eine neue Befragung im Bereich Holz- und Forstwirtschaft, Tourismus und Energie durchgeführt. Es haben sich 816 Unternehmen aus OWL beteiligt. 59,2 % fühlen sich von einer Nationalparkkulisse direkt oder indirekt betroffen. Davon erhoffen sich 20 % steigende Erträge, 59 % fürchten sinkende Erträge. 124 Betriebe sehen sich sogar in ihrer Existenz bedroht. Besonders große Sorgen macht sich die Holz- und Forstwirtschaft. Der Branche, die ohnehin mit Rohstoffknappheit konfrontiert ist, werden weitere Flächen entzogen.138 Unternehmen aus diesem Bereich sehen sich ertragssenkend betroffen, 81 davon sogar existenziell.

Im Bereich Tourismus befürworten auch nur 68,6 % die Nationalpark- Idee. Es erwarten 57 Unternehmen eine Ertragssteigerung durch mehr Übernachtungsgäste und auch mehr Tagesgäste. Das IHK Tourismus- Gutachten sieht für den Tourismus ebenfalls einen positiven Effekt.

Im Bereich Windenergie lehnen 66,7 % der beteiligten Energieunternehmen einen Nationalpark ab. 30 Unternehmen fürchten Ertragseinbrüche.

Die IHK steht den Nationalparkplänen sehr skeptisch gegenüber und ist besorgt, dass Betriebe ihre Existenzgrundlage verlieren mit unabsehbaren Folgen auch für weitere Betriebe in der Wertschöpfungskette Holz und Forst. In das skeptische Votum der IHK fließt auch ein, dass bisher keine Aussagen zu öffentlichen Mitteln gemacht wurden. Zu rechnen ist mindestens mit größerem Steuervolumen, das in anderen Handlungsfeldern dringender benötigt wird z.B. für die große und teure Aufgabe, die Energieversorgung zu transformieren und den Klimaschutz voranzubringen. Zudem muss gewährleistet sein, dass Kommunen die Einrichtung eines Nationalparks befürworten, denn nur durch eine breite Allianz lassen sich wirtschaftsfördernde Impulse auslösen.




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